Halleluja im Polse-Stüffje
Langenfelder "Maiengruß" pflegt das Volkslied
80 Jahre ist es her, dass der Quartettverein "Maiengruß" in Langenfeld gegründet wurde. Heute treffen sich die Männer zwei Mal im Monat zur Chorprobe mit Dirigent Rudi Scharrenbach im Vereinslokal "Zur Krone".
LANGENFELD. Nach und nach betreten die Sänger des "Quartettvereins Maiengruß" das Vereinslokal "Zur Krone". Es ist kurz vor acht Uhr. Der Chorleiter Rudi Scharrenbach bittet die Herren, mit in den Proberaum im ersten Stock zu kommen. "Jetzt kann es losgehen", sagt Lothar Schlicht. Denn Lothar Schlicht, Raimund Becker, Helmut Schmidt, Gerd Müller, Josef Wagner und Gerhard Klein sitzen schon etwas länger in einer Ecke des Lokals. Sie bilden den Vorstand des Chors und planen die nächsten Auftritte. Jeden zweiten Freitag im Monat, um 20 Uhr, treffen sich die Mitglieder des Männerchors hier. "Bei Goldenen Hochzeiten im Ort oder der Umgebung singen wir immer ein Ständchen", erzählt der Erste Vorsitzende Raimund Becker. "Kirchliche Anlässe nehmen wir natürlich auch wahr. Im Dezember singen wir an Adventsfeiern oder auf dem Weihnachtsmarkt."
Im Jahre 1924 gründeten gesellige Langenfelder Männer den Quartettverein "Maiengruß", die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte erst 1995. Damals wie heute betätigen sich die Mitglieder in "sangesfreudiger Weise", um die Tradition des Volkslieds zu pflegen. Und seit 1924 treffen sich die Sänger im "Polse-Stüffje", wie sie ihr Vereinslokal "Zur Krone" liebevoll nennen. "Wir sind ein sehr geselliger Verein. Alt und Jung verstehen sich", berichtet Raimund Becker.
Heute besteht der Quartettverein aus 59 Mitgliedern. Davon sind 28 als aktive Sänger im Chor tätig. Besonders stolz sind die Verantwortlichen auf die Jubiläumsfeier im letzten Jahr. Anlässlich des 80-jährigen Bestehens veranstaltete der Verein ein Sängerfest mit zehn Gastvereinen.
Jeder Blick ist auf den langjährigen Chorleiter Rudi Scharrenbach gerichtet. "Konzentration. Wir beginnen mit einer einfachen Gesangsprobe", sagt der Dirigent und hebt die rechte Hand. Ein langgezogenes "Halleluja" schallt durch den Proberaum des Quartettvereins. Jeder Sänger hat seine Tonlage gefunden. Das erste Volkslied wird angestimmt.
"Zunehmend bemühen wir uns, auch moderne Stücke in unser Repertoire aufzunehmen", erzählt Raimund Becker, der während der Probe eine kleine Pause einlegt. "Schließlich soll der Nachwuchs auch Spaß am Singen haben." Die Nachwuchsförderung im "Quartettverein" wird groß geschrieben. Denn auch die nächste Jubiläumsfeier soll groß gefeiert werden.
Außerhalb der Proben und Auftritte treffen sich die Mitglieder zu jährlichen Ausflügen oder Wandertagen mit der Familie. "Mit solchen Aktivitäten beleben wir den Zusammenhalt unseres Vereins", erklärt der Vorsitzende. "Wir freuen uns über jeden Sänger, der uns besucht. Jeder ist herzlich eingeladen, unverbindlich an unseren Proben teilzunehmen", sagt Raimund Becker.
Nach der kurzen Pause geht es weiter. Und die Männer üben konzentriert weiter. Noch eine halbe Stunde wird gesungen. Danach verlassen die 28 Sänger den Proberaum und treten den Heimweg an. Freitag in zwei Wochen geht es weiter. Vielleicht darf sich der Verein dann über das eine oder andere neue Gesicht freuen.
Julian Turek